DNEPR Getriebe: Rückwärtsgang abdichten

Eine der Segnungen des DNEPR-Getriebes ist der Rückwärtsgang (RGW), dessen Betätigungshebel und -welle an der Unterseite des Getriebegehäuses angebracht sind. Diese Welle ist nicht so wie beim URAL-Getriebe durch einen Radialdichtring abgedichtet, sondern durch einen O-Ring, der durch eine verkörnerte Metallscheibe festgehalten wird, durch welche die Welle nach außen geht. Wird diese Stelle undicht, kann man versuchen, den O-Ring zu ersetzen. Das Problem ist aber, dass die verkörnerte Metallscheibe sich meist nicht zerstörungsfrei abnehmen und wiederbefestigen läßt. Das Heraus- und Hineinfummeln des O-Rings bei eingebauter Scheibe funktioniert auch nicht wirklich...

DNEPR-Getriebe, Rückwärtsgang - hier tropft es häufig :-(

O-Ring wird durch verkörnerte Lochscheibe gehalten :-(

Ich habe daher das Problem durch Einbau eines SImmerings (15x10x3mm) gelöst. Dazu habe ich zunächst die Gehäuseöffnung erweitert und dann eine Buchse gedreht, die den kleinen Simmering aufnimmt und dann in das Gehäuse eingepresst wird. Das Wellenende habe ich auf der elastischen Scheibe glatt poliert, damit der Simmering länger hält. Hier zwei Doku-Fotos von der Reparatur (man benötigt dafür lediglich eine kleine Drehbank und eine Bohrmaschine):

Der Sitz des O-Rings wird etwas aufgebohrt, um eine Bronzebuchse aufzunehmen

Bronzebuchse mit Simmering werden dann in dieses Loch eingepresst

Ist der Sitz des ursprünglichen O-Rings und des vernieteten Verschlussrings (Durchmesser 15mm) nicht beschädigt, kann man ihn mit einem 15mm Bohrer nachbohren (entgraten) und dann direkt einen SIRI (15x10x3mm) einpressen. So kann man sich das Drehen der Bronzebuchse sparen.

Simmering ohne Bronzebuchse eingebaut (nur bei unbeschädigtem Sitz)

Es gibt auch noch eine einfachere Alternative - man dreht eine zweite Nut für einen O-Ring in die RGW-Schaltwelle. Damit wir die Welle von hinten abgedichtet. Das führt auch zum Ziel und bedeutet um einiges weniger Aufwand. Natürlich kann man diesen O-Ring später nur ersetzen, wenn man das Getriebe wieder zerlegt. Der Simmering in der vorherigen Variante läßt sich auch von aussen tauschen - mit etwas Akrobatik sogar bei eingebautem Getriebe...

Eine Nut wird an der Innenseite der RGW-Schalthebels eingeschnitten...

So sieht das dann vor dem endgültigen Einbau aus

 

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