Tips zur Verbesserung der Russenbremsen

 

Wer sich ein neues Russengespann kauft, wird feststellen, daß die Bremsen von vorherein kaum Wirkung zeigen. Das liegt unter anderem daran, daß die Bremsbeläge meist nur eine geringe Auflagefläche zur Bremstrommel haben. Das läßt sich durch Einstellen mit den dafür vorgesehenen Schraubentrieben etwas verbessern. Durch genauere Betrachtung wird man leicht feststellen können, daß auch die Krümmungsradien von Bremstrommel und Belägen unterschiedlich sind und daher auch das Einstellen nur begrenzte Wirkung zeigen kann. In diesem Fall ist es ratsam, die Reibflächen der Bremsbeläge auf der Drehbank rund zu drehen, damit sie auf der vollen Fläche einwirken können. Das ist zwar etwas aufwendig, führt aber zu sehr guten Ergebnissen. Ich habe mir dazu eine Aufnahme gemacht, mit der sich die Bremsankerplatte als Ganzes in die Drehbank einspannen läßt. Es können damit sämtliche Bremsbacken, auch die des Hinterrads und des Seitenwagenrads bearbeitet werden. Das ist zugegenerweise etwas aufwendig, führt aber zu einer erheblichen Verbesserung der Bremsleistung.

 

 

Vorderradbremse

Es ist immer wieder erstaunlich wie wenig Bremsleistung eine russische Vorderradbremse (egal, ob DNEPR oder URAL) erbringt. Obwohl die physikalischen Dimensionen durchaus großzügig sind, reicht die die Bremswirkung oft von wenig bis gar nichts. Die russischen Bowdenzüge haben generell die Eigenschaft sich unter Belastung zu winden wie ein Wurm und übertragen die Muskelkraft nur sehr unzureichend. Die Wicklungen der Außenhülle schieben sich dabei übereinander und verkürzen diese. Maßnahme eins ist daher, diese gegen solche aus europäischer Fertigung auszutauschen - zu Empfehlen ist auch eine Seele mit 2.5 mm Stärke. Vorgefertigte Bremszüge in sehr guter (West-) Qualität erhält man bei Udo Klinger
(www.hof-klinger.de) sowohl für DNEPR, als auch für URAL.

Ein spezielles Problem der Duplexbremse am Vorderrad ist die Schwierigkeit, sie einzustellen. Die Kraftübertragung zwischen den beiden Bremshebeln erfolgt durch eine Gewindestange, die an beiden Ende Gabelaufnahmen mit Rechtsgewinden hat. Eine Änderung der wirksamen Länge erfordert daher einen Ausbau der Stange,was es sehr schwierig macht, die richtige Eintellung zu ermitteln. Einfache Abhilfe schafft der Einsatz eines Wantenspanners aus dem Segelbedarf - Wantenspanner haben an den Enden jeweils ein Links-, bzw. ein Rechtsgewinde, so dass man durch Verdrehen des Mittelstücks die Gesamtlänge variieren kann. Diese sind um wenig Geld im Bootszubehör erhältlich und bedürfen nur geringfügiger Anpassungen. Damit läßt sich die russische Vorderbremse hervorragend einstellen (siehe Bild). Auch diesen Teil gibt es bei Udo Klinger günstig zu kaufen (www.hof-klinger.de).

 

 

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Abdrehen der Bremsbelege in vorderer Bremsankerplatte

 

ein Wantenspanner aus dem Segelzubehör vereinfacht die Einstellung der Duplexbremse (URAL/DNEPR)